Das Ziel: „15 für 5“, NRZ 06.11.2019
Die Alpener FDP setzt auf Moritz Vochtel als Bürgermeisterkandidaten für die Kommunalwahl 2020.
Der 24-Jährige will in seinem Wahlkampf auf Bürgernähe setzen
Ein schöneres Geburtstagsgeschenk hätten die Mitglieder der Alpener FDP Moritz Vochtel vermutlich nicht machen können: Mit zehn von elf gültigen Stimmen wählten sie den 24-Jährigen am Montagabend zu ihrem Bürgermeisterkandidaten für die Kommunalwahl 2020. „Wir sind die einzig wahrnehmbare Oppositionspartei in Alpen“, betonte der Partei- und Fraktionsvorsitzende Thomas Hommen. Daher sei es auch schnell klar gewesen – wie schon bei der Wahl 2014 – einen eigenen Bürgermeisterkandidaten aufzustellen.
Das erklärte Ziel der FDP: Die „Arroganz der Macht“ in Alpen abzulösen. Es gebe vier Punkte, die diese Arroganz unterstreichen würden. Die Schuldenlast, Fehler im Einzelhandel, der Umgang mit Gebäudesubstanzen und mangelnde Bürgernähe, führte Hommen an. Mit Moritz Vochtel hätte man einen jungen, engagierten Mann, der es schaffen könne, gegen diese Punkte anzugehen, so der Parteivorsitzende. Vochtel stammt gebürtig aus Kaiserslautern. Mit seiner Familie zog er nach dem Abitur aus beruflichen Gründen des Vaters nach Bönninghardt. Dort lebt er seitdem. In Düsseldorf studiert er derzeit Wirtschaftspsychologie. Im TC Sonsbeck spielt er regelmäßig Tennis und arbeitet als Trainer. „Dadurch, dass ich zugezogen bin, hatte ich einen neutralen, unvoreingenommenen Blick auf Alpen“, erklärte Vochtel im Gespräch mit der NRZ. Vor zweieinhalb Jahren trat er in die FDP ein. „Ich wollte aktiv etwas verändern und gestalten. Die Partei vertritt dabei alle Ziele, die ich verfolge. So zum Beispiel den demokratischen Grundgedanken.“ Seit fünf Monaten bekleidet Vochtel den Posten als Vorsitzender der Alpener jungen Liberalen. Die Entscheidung, für das Amt des Bürgermeisters zu kandidieren, habe er im vergangenen Jahr recht schnell gefasst. Sein Alter sieht er dabei als Chance. „Man kann auch als junger Politiker etwas bewegen.“ Konkrete Ziele, die Vochtel als Bürgermeister in Alpen umsetzen würde, hat er auch schon. Da wäre die Geldpolitik. „Es wird viel Geld ausgegeben. Wir haben 25 Millionen Euro Schulden, die meine Generation abzahlen muss und dabei waren wir als Gemeinde auf dem besten Weg, schuldenfrei zu werden. Die Steuerverschwendung für Großprojekte muss aufhören.“ Vochtel zählte da zum Beispiel die energetische Schulsanierung oder den Neubau der Feuerwehrwache auf. Der 24-jährige Student möchte „junge, dynamische Unternehmen“ nach Alpen holen, um einen Wirtschaftsstandort zu etablieren. „Die Nähe zur Autobahn und zum Ruhrgebiet ist ideal.“ Um der Landflucht vorzubeugen, möchte er außerdem Baugrundstückspreise in Absprache mit dem Kreis senken und neue U2-Kindergartenplätze schaffen, um Alpen attraktiver für Familien zu machen.
Bürgerdialog und Sorgentelefon
Für seinen Wahlkampf hat er sich schon neben den Bürgerdialogen, die regelmäßig auf dem Wochenmarkt stattfinden, ein weiteres Veranstaltungsformat ausgedacht. Bei „Kaffee mit Vochtel“ möchte der 24-Jährige mit Bürgern ins Gespräch kommen, ihre Sorgen, Anregungen und Nöte anhören. Diese Treffen soll es in allen Alpener Cafés einmal geben, da der Bürgermeisterkandidat auch mit den Betreibern und Unternehmern ins Gespräch kommen wolle. „Ich möchte viele Termine besuchen und den Alpenern Aufmerksamkeit schenken.“ Außerdem werde er während des Wahlkampfes eine Telefonnummer veröffentlichen, über die er Tag und Nacht für Bürger erreichbar sein werde.„15 für 5“ ist das Motto der Alpener Liberalen für die Kommunalwahl. Sie wollen 15 Prozent der Stimmen gewinnen, um so fünf Mandate im Rat zu bekommen. Ein hochgesetztes Ziel. Vochtel: „Mit unserer Parteiarbeit ist das sehr realistisch. Wir sind präsent und stellen den Bürger in den Vordergrund.“
eingestellt von Thomas Hommen