Pünktlich eröffnete der Altersvorsitzende Karl-Heinz Kohl (74) die konstituierende Sitzung des Alpener Gemeinderates. Zwei Minuten später überreichte er dem alten und neuen Bürgermeister, Thomas Ahls (CDU), das offizielle Bestellungsschreiben. Der Rathaus-Chef möchte weiterhin auf ein Miteinander setzen: „Wir wollen immer versuchen, möglichst breite Entscheidungen zu finden.“

Die Voraussetzung dafür sieht Ahls durchaus gegeben: „Der Rat ist jünger und weiblicher geworden und in allen Positionen gut besetzt.“ Im Anschluss wurden Kurt Verhülsdonk (CDU) zum ersten und Peter Nienhaus (Grüne) zum zweiten stellvertretenden Bürgermeister gewählt. Bei der Wahl der Ortsvorsteher gab es keine Veränderungen. Petra Bockstegers (Alpen), Edgar Giesen (Menzelen), Michael van Beek (Veen) und Herbert Oymann (Bönninghardt) wurden mehrheitlich im Amt bestätigt. „Es ist eine besondere Sitzung in einer besonderen Zeit. Wir versuchen sie schnell und ohne viele Wortbeiträge durchzuführen“, hatte Thomas Ahls zu Beginn erklärt.

Dementsprechend bereitwillig nahmen die 32 Ratsmitglieder den Vorschlag von Thomas Hommen an, die Wahlen der Vertreter in den einzelnen Gremien und Ausschüssen im Block durchzuführen. Die Vorsitzenden sind Thomas Ahls (CDU, Haupt- und Finanzausschuss), Sascha van Beek (CDU, Bau-, Planungs- und Umweltausschuss), Irmgard Höpfner (CDU, Jugend-, Schul-, Sport- und Kulturausschuss), Ursula Arens (Grüne, Rechnungsprüfungsausschuss) sowie Sascha Buchholz (CDU, Wahlprüfungsausschuss).

Zur ehrenamtlichen Behindertenbeauftragten der Gemeinde wurde Michaele Holtermann benannt. Auch in diesem Jahr wird die Gemeinde wieder einen Heimatpreis verleihen. Die mit 2500 Euro dotierte Auszeichnung bekommt der Nabu Alpen. „Die Nabu Alpen hat mit seinen Streuobstwiesen verschiedene gesellschaftliche Gruppen aus dem Ort für ein Naturprojekt gewinnen können, was seinesgleichen sucht“, heißt es in der Urteilsbegründung. Der zweite Preis (1500 Euro) geht an das Ferienlager Veen, der dritte Preis (1000 Euro) an den Förderverein Alpener Motte.

Dass es zum Schluss politisch wurde, dafür sorgte der Antrag der FDP, eine Resolution der Fraktionen zum Austritt des Kreises Wesel aus dem Regionalverband Ruhr (RVR) zu erarbeiten. „Als Planungsbehörde ist der RVR für die Gemeinde Alpen ein vielfach bestätigt ausschließlich hinderliches Gremium. Immer wieder erschwert der RVR die zukunftsorientierte Entwicklung unserer Gemeinde“, erklärte Thomas Hommen. Sascha Buchholz, Fraktionsvorsitzender der CDU, wies darauf hin, dass die Entscheidung beim Kreis liege und sich dort bekanntermaßen keine Mehrheit für einen Austritt finden ließe.

Ähnlich äußerte sich Peter Nienhaus (Grüne), der ebenfalls beklagte, dass der RVR die Interessen der Gemeinde nicht ausreichend wahrnehme. Jörg Banemann (SPD) stellte sich auf die Seite seiner Genossen im Kreistag: „Der RVR schießt sehr viel Geld in die Region, man muss nur mal nach Xanten oder Kamp-Lintfort sehen.“ Einzig Matthias Schuscik (Die Partei) stellte sich auf die Seite der Liberalen: „Wir stimmen zu, um ein Zeichen zu setzen. Eine Zukunft im RVR sehen wir nicht.“

eingestellt von Thomas Hommen