Elternpflegschaft will für Erhalt der Sekundarschule kämpfen, RP 03.06.2017
Alpener Politik sichert Unterstützung zu. Neue Hoffnung nach Regierungswechsel.
Aber: „Notwendige Veränderung in Schulleitung.“
Die Eltern wollen für den Erhalt der Sekundarschule kämpfen: Das hat am Donnerstagabend die Schulpflegschaftsversammlung mit großer Mehrheit beschlossen. Die Bezirksregierung hat die Eigenständigkeit der Sekundarschule wegen mangelhafter Anmeldungen in Jahrgangsstufe 5 zum Auslaufmodell deklariert. Vom Schuljahr 2018/19 an können keine Schüler mehr für diese Schulform angenommen werden, sondern nur noch für das geplante Projekt einer gemeinsamen Gesamtschule mit der Europaschule Rheinberg. In der Pflegschaftsversammlung informierte Bürgermeister Thomas Ahls über die nächsten Schritte.
„Für uns war vor allem die Geschwindigkeit erschreckend, mit der die Bezirksregierung auf die Auflösung der Sekundarschule drängt“, sagte Schulpflegschaftsvorsitzende Sabine Holert-Drewicke. Bei der vorsorglichen Absichtserklärung des Rates im Dezember, im Bedarfsfall mit Rheinberg zu fusionieren, sei nicht klar gewesen, dass die Abwicklung der Sekundarschule noch vor den Sommerferien erfolgen soll, so Holert-Drewicke: „Der Elternwille wurde zu keiner Zeit in Erfahrung gebracht, geschweige denn berücksichtigt.“ Gegen die „Kompromisslosigkeit der Bezirksregierung“ will die Elternschaft im Schulterschluss mit der Politik nun entschlossen angehen und für die Eigenständigkeit der Sekundarschule streiten.
Mit der Schulform seien auch die pädagogischen Vorzüge für die Schüler bedroht: mehr Lehrer, kleine Klassen, eine gute räumliche Ausstattung, kurze Schulwege sowie individuelle Förderung und Möglichkeiten, ohne Schulwechsel verschiedene Abschlüsse zu erreichen.
Mit Kompromisslösungen „wie etwa notwendigen Veränderungen in der Schulleitung und -organisation“ könnten sich viele Eltern anfreunden, heißt es: „Mit einer generellen Auflösung der Sekundarschule jedoch nicht.“
Die Eltern schöpfen durch den Regierungswechsel in Düsseldorf neue Hoffnung für den Erhalt der Sekundarschule, so Julia Henrichs als Mitglied der Schulpflegschaft. Die CDU habe im Wahlkampf zugesichert, Sekundarschulen im ländlichen Raum zu stärken. Ein entsprechender Antrag war auf Initiative der CDU Alpen in das Regierungsprogramm aufgenommen worden (wir berichteten). „Nun hat die CDU die Möglichkeit, die Zukunft der Sekundarschulen im ländlichen Raum direkt zu beeinflussen“, sagt CDU-Vorsitzender Sascha van Beek: „Natürlich unterstützen wir die Elternschaft bei der Rettung unserer Sekundarschule.“ Rückendeckung erfährt die Elterninitiative auch von den anderen Parteien im Rat.
Nun drängt die Zeit. Noch im Juni stehen in Alpen und Rheinberg die nächsten Beschlüsse an. Um die Sekundarschule zu retten, braucht’s aber noch vor den Sommerferien ein Moratorium, das die Abwicklung von Sekundarschulen aussetzt, bis eine Zweizügigkeit durch die neue Landesregierung geprüft ist. Und genau das fordern jetzt die Eltern und die Alpener Ratsparteien von der neuen Landesregierung. Sascha van Beek: „Das habe ich bereits an den designierten Ministerpräsidenten Laschet weitergeleitet.“
Auch FDP-Chef Thomas Hommen hat Kontakt zur schulpolitischen Sprecherin Yvonne Gebauer aufgenommen und um Unterstützung gebeten.
„Es wäre verheerend, wenn in einigen Monaten eine Zweizügigkeit für Sekundarschulen im Landtag entschieden wird und es für die Schule in Alpen zu spät ist“, so Sabine Holert-Drewicke.
eingestellt von Thomas Hommen