Die Grünen hatten die Idee auf den Tisch des Rates gelegt, alle anderen fanden sie durchaus charmant. Inzwischen hat die Verwaltung ein Regelwerk ausgearbeitet, nach dem es jungen Paaren und Familien mit Kindern leichter gemacht werden soll, Wohneigentum zu schaffen. Nicht nur das: Das Nachhaltigkeitsprogramm „Jung kauft Alt“ soll helfen, ältere Häuser, von denen sich die ursprünglichen Bewohner aus unterschiedlichen Gründen gerne trennen möchten, für die nachfolgende Generation attraktiver zu machen. Doch die Politik sieht noch Redebedarf. Der Haupt- und Finanzausschuss hat die Entscheidung auf die Ratssitzung (25. Juni) vertagt.

Bis zu 10.500 Euro sollen Paare erhalten, wenn sie sich zum Kauf eines Hauses entscheiden, das mindestens 35 Jahre alt ist. Antragsteller dürfen nicht älter als 40 Jahre, müssen aber nicht verheiratet sein. Das gemeinsame zu versteuernde Einkommen darf 75.000 Euro nicht übersteigen, für jedes Kind im Haushalt (bis 18 Jahre) erhöht sich die Grenze um 15.000 Euro.

Jedes Paar kann nur einmal in den Genuss der Förderung kommen. Bewilligt wird nach Eingang der Anträge – so lange Geld im Haushalt bereitsteht. Sollte die Gemeinde finanziell klamm sein, kann sie das Förderprogramm jederzeit auf Eis legen. Einen Rechtsanspruch können junge Leute aus den Richtlinien nicht ableiten. Wer falsche Angaben macht, muss zurückzahlen.

Der Vorschlag: Gefördert wird mit bis zu 1500 Euro ein Altbaugutachten, damit verlässlich klar ist, wie es um die Substanz des Gebäudes bestellt ist, damit nicht hinterher das böse Erwachen kommt. Kommt es zum Bewilligungsbescheid, fließen sechs Jahre lang aus dem Gemeindesäckel 600 Euro und für jedes Kind jeweils zusätzlich 300 Euro, maximal 1500 Euro pro Jahr.

Während die Grünen den Fördertopf „gern sofort“ aufgemacht hätten und die SPD auch Zustimmung signalisiert hat, will die CDU interfraktionell noch über Details reden, ehe sie eine Entscheidung trifft. Nur die Liberalen halten gar nichts von der Subvention auf dem Immobilienmarkt. „Ein reiner Mitnahmeeffekt. Wer einen Altbau kauft, kauft den auch ohne Förderung.“

eingestellt von Thomas Hommen