Bislang hat die FDP argumentativ versucht, den Abriss des Feuerwehrgerätehauses zu verhindern. Und ist an der politischen Mehrheit im Rat abgeprallt. Nun will FDP-Fraktionschef Thomas Hommen in letzter Minute seinen Willen mit einer Sitzblockade durchsetzen. Jeden Mittwoch nimmt er um exakt 10.55 Uhr in einem Gartenstuhl eine Stunde lang auf dem Vorhof der Feuerwache Platz, um mit dieser Demonstration das Gebäude „fünf vor Zwölf“ noch zu retten. Die Feuerwehr zieht hier Mitte Mai definitiv aus. Das neue Gerätehaus an der von-Dornik-Straße ist fast fertig und wird am Sonntag, 19. Mai, mit einem „Tag der offenen Tore“ eingeweiht.

Der Rat favorisiert es, das alte Haus abzureißen und das Grundstück in exponierter Lage an einen Investor zu veräußern. Den will er bei einem Wettbewerb ermitteln. Die Politik will hier mit einem Mix aus Wohnen und Handel mehrere Problemlagen erschlagen. Durch die Ansiedlung eines Drogeriemarktes und eines Magneten (ein Vollsortimenter) soll der schwächelnde Einzelhandelsstandort gestärkt werden. Auch bezahlbarer Wohnraum könnte hier entstehen, wird häufig angeführt. Das hält Hommen für eine Illusion. Er rechnet eher mit schicken Penthouse-Wohnungen, die für Alleinerziehende oder junge Familien unerschwinglich sein dürften.

Die kleine FDP hält hartnäckig dagegen und unterstellt Haushaltssanierung durch Immobiliengeschäfte: „Noch sind die gewinnträchtigen Grundstücke nicht veräußert und in in der Hand der Bürger“, so Sitz-Bürger Hommen. Er will das „intakte, noch nicht einmal abgeschriebene Bauwerk unter keinen Umständen der Abrissbirne überlassen“.

Auch wenn der Bagger anrollt, will Einsitzer Thomas Hommen freiwillig nur aufstehen, wenn eine „sinnvolle Nachnutzung“ sicher sei. Sonst müsse man ihn wegtragen. Das sei, obwohl er „ordentlich abgespeckt“ habe, bei 1,93 Meter Körperlänge nicht leicht.