FDP spürt den Rückenwind aus Berlin, RP 19.01.2018

Quelle: Ralf Vogel vlnr: Moritz Vochtel, Carlos Jansen, Edith Küsters, Thomas Hommen, Bastian Vetter, Anna-Marie Hommen (Vorsitzende der JuLis Alpen), Michael Weis. Es fehlt Stephan Gesthuysen

Sebastian Czaja, FDP-Fraktionschef im Abgeordnetenhaus der Bundeshauptstadt, war Gastredner beim Parteitag der Liberalen.

Rückkehr in den Bundestag, Teil der Regierungskoalition am Rhein – Der politische Liberalismus ist aus seinem Tief auferstanden. Die jüngsten Wahlerfolge haben die FDP im Lande selbstbewusst, bisweilen kess gemacht. Das gilt auch für die 28 organisierten Liberalen in Alpen – ein Plus von acht Leuten. Für Zuwachs haben vor allem die Jungen Liberalen (JuLi) gesorgt, die sich Ende des Jahres zusammengeschlossen haben und nun verstärkt in den sozialen Netzwerken um Freunde für die liberale Sache werben. Einen prominenten Follower mehr haben die JuLis seit Mittwochabend. Sebastian Czaja, FDP-Fraktionschef im Berliner Abgeordnetenhaus, klickte sich als Gast beim Ortsparteitag im Torenhof in Menzelen via Smartphone in die Gefolgschaft der Alpener Jungliberalen auf Instagram ein.

Ortsparteichef Thomas Hommen hatte den Berliner unterm Brandenburger Tor nach Alpen eingeladen, als er unmittelbar vor der Bundestagswahl mit der Fiets vom Niederrhein zum Bundesparteitag der FDP in die Hauptstadt geradelt war.

Sebastian Caja verband ein Treffen mit den politischen Freunden im Düsseldorfer Landtag mit einer Landpartie „im Wohnzimmer der Alpener FDP“. Der durchaus smarte Berliner, der sich als Kämpfer für den Erhalt des Flughafens Tegel einen Namen gemacht hat, erwies sich als unterhaltsamer, rhetorisch routinierter Redner.

Er führte seine Zuhörer mitten hinein in die bundespolitische Auseinadersetzung um das Attentat des IS-Kämpfers Anis Amri auf dem Berliner Weihnachtsmarkt. Nach dem NRW-Landtag und dem Berliner Abgeordnetenhaus will nun auch der Bundestag Licht ins Dunkel bringen. Für Czaja ist der dritte Untersuchungsausschuss ein weiterer Beleg für seine These: „Dass sich drei Ebenen mit dem Attentat auf dem Breitscheidplatz befassen, zeigt einmal mehr, dass es hier nicht um ein Sicherheitsversagen geht, sondern um Organisationsversagen.“

Klar doch: Auch auf der Ewigkeitsbaustelle Berliner Flughafen (BER) landete der Gastredner am Niederrhein. Der verschlinge täglich 1,3 Millionen Euro und sei trotz der immensen Kosten „nicht die Elbphilharmonie in Hamburg“, so Czaja: „Der bleibt ein Sorgenkind.“ Denn er sei auf nur 27 Millionen Fluggäste ausgelegt, aber tatsächlich seien 60 Millionen Passagiere das Maß.

Eine kostspielige Investition, wenn auch einige Ligen tiefer, stand auch im Zentrum des Ausblicks von FDP-Fraktionsvize Michael Weis, der am Rednerpult ebenfalls eine höchst ordentliche Leistung bot. Sechs Millionen Euro für das „Schmuckkästchen“ Feuerwehrgerätehaus, „komplett schuldenfinanziert“, seien nicht zu rechtfertigen: „Wir können uns das Designerstück nicht leisten.“ Daraus leitete er die Losung für die FDP ab: „Was wir nicht bezahlen können, können wir nicht bauen.“ Das geböten „Respekt und Demut“ vor dem Steuerzahler. Partei- und Fraktionschef Thomas Hommen, einstimmig für zwei weitere Jahre an die Spitze gewählt, erinnerte an den Widerstand der FDP gegen die Rekommunalisierung des Kreiswasserwerks (KWW). Er rechne mit steigenden Wasserpreisen. Hommen ließ Zahlen sprechen, um zu belegen, dass für die FDP vor Ort Rückenwind bläst. Die Homepage zählte bislang 47.947 Besucher und wurde 281.000 Mal angeklickt. Allein der Facebook-Post seines Treffens mit Czaja unterm Brandenburger Tor brachte es auf 10.330 Klicks. „Das zeigt das große liberale Potenzial“, so der FDP-Chef. Das will die liberale Kraft in Alpen heben.

eingestellt von Thomas Hommen

 

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