In der zehnten Sitzung des Jugend-, Schul-, Sport- und Kulturausschusses kommt das Thema nun erneut auf den Tisch. Dann berichten nicht nur die Schulleiterinnen der Alpener Schulen über die derzeitige Schulsituation, sondern auch die schwächelnde Sekundarschule wird ein Thema sein, welches im Ausschuss diskutiert werden soll. Bereits im Juni 2024 hatte die FDP mit ihrem Antrag, den Schulstandort langfristig zu fördern, betont, wie wichtig dies für das langfristige Fortbestehen der Schule sei. Damals sprach man von „alarmierenden Anmeldezahlen“ und zeigte sich in „tiefster Sorge“ um die Sekundarschule und damit um den Bildungsstandort Alpen. Die FDP forderte ein „entschiedenes Handeln seitens der Gemeindeverwaltung.“ Unerlässlich dafür sei ein langfristiges Konzept mit verschiedenen Maßnahmen, um die Attraktivität der Schule wieder zu steigern.
Schon im vorherigen Schulausschuss hatte Schulleiterin Corina Schulz berichtet, dass die lange Bauphase Eltern von Viertklässlern und Viertklässlerinnen wohl davon abgehalten habe, ihre Kinder an der Sekundarschule anzumelden. Jungenlastig sei die Schule mit 228 Jungen schon immer – 113 Mädchen stehen ihnen gegenüber – da hier die Marienschule in Xanten bei den Mädchen als starke Konkurrenz gelte.
Dennoch soll nun das Ziel angestrebt werden, die „Sekundarschule Alpen als weiterführende Schule wieder als ein attraktives und zukunftsorientiertes Schulzentrum für Schüler und Schülerinnen im Gemeindegebiet von Alpen und Umgebung zu (re-)positionieren“, heißt es in dem Antrag. Maßnahmen zur Attraktivitätssteigerung sind bei der Gemeindeverwaltung eingereicht worden, diese werden nun im Ausschuss beraten. Konkret werden sieben Punkte vorgeschlagen, die als „Ansätze und zur ersten Anregung dienen sollen“, heißt es dazu weiter. Sie umfassen die Bereiche Verbessertes Lernen, den Einsatz von neuen Technologien, Vorbereitung auf das Berufsleben sowie die Erlangung von Sozialkompetenzen.
Vorgeschlagen werden „projektbasierte Lernumgebungen“, in denen die Schülerinnen und Schüler fächerübergreifend und vor allem praxisorientiert an Projekten arbeiten können, die reale Probleme lösen. Außerdem könnten interaktive Technologien wie Virtual Reality und Augmented Reality in den Unterrichtsalltag Einzug halten, „um den Lernstoff noch anschaulicher und interessanter zu gestalten“. Vorgeschlagen wurde im Antrag auch, dass Schülerinnen und Schüler der Sekundarschule eigene Geschäftsideen entwickeln und umsetzen könnten. Ein weiterer Punkt betrifft mögliche internationalen Kooperationen. Hierbei wird der Aufbau von Partnerschaften mit Schulen im Ausland vorgeschlagen. Mit Austauschprogrammen und gemeinsamen Projekten solle der interkulturelle Austausch und das globale Lernen unterstützt werden. Im Antrag wird zudem flexibles Lernen und die Einführung von „Flipped Classroom-Modellen“ genannt, bei denen die Schülerinnen und Schüler den Unterrichtsstoff zu Hause online erarbeiten und die Schulzeit für Diskussionen nutzen könnten. Noch stärker solle außerdem auf die Bedürfnisse der Schüler mit ungewöhnlichen Wahlfächern wie „Robotik“, „Game Design“ oder „Künstlicher Intelligenz“ eingegangen werden. Auch kreative Arbeitsgruppen und Freizeitangebote wie Theater, Filmproduktion, Musikbands und nicht schulalltägliche Sportarten wie Yoga und Klettern sind hier aufgeführt.
Natürlich seien die genannten Punkte nur als Vorschläge anzusehen. Noch stehen sie und die weitere Vorgehensweise im Schulausschuss zur Diskussion. Die Beschlussfassung dazu soll noch in der Sitzung erfolgen.
Von Silvia Decker