Müll günstiger, Abwasser kostet mehr, RP 29.11.2018

Die Müllgebühren in Alpen sinken.
Dafür müssen Bürger mehr Kosten für ihr Abwasser aufbringen.
Haupt- und Finanzausschuss in Alpen legt die Gebühren für das kommende Jahr fest.
Neues Angebot: Elektroschrott, Batterien und Altmetall kann man künftig wie Sperrmüll zum Abholen an die Straße stellen.

 

Die gute Nachricht: Anfang des nächsten Jahres sinken die Abfallgebühren. Die schlechte Nachricht: Die Gebühren fürs Abwasser klettern. Der Haupt- und Finanzausschuss hat dem Rat vorgeschlagen, die Satzung über die Abfallentsorgung in der Gemeinde neu zu fassen. Hintergrund ist, dass die bisherige Verpackungsverordnung des Bundes vom neuen Jahr an durch das Verpackungsgesetz abgelöst wird. Das soll das seit 1991 bestehende, rein privatwirtschaftlich betriebene „Duale System“ (gelber Sack, gelbe Tonne) weiter absichern. Neu für die Alpener wird sein, dass neben dem Sperrmüll künftig auch separat abgestellte Elektro- und Elektronikgeräte sowie Altmetall und Batterien abgeholt werden. Das ist bequem und nützt der Umwelt.

Die Müllgebühren sinken, wenn auch moderat. Die 40-Liter-Restmülltonne kostet künftig bei zweiwöchiger Abfuhr 114,96 Euro jährlich. Im laufenden Jahr werden dafür immerhin noch 119,88 Euro fällig. Wer einen Komposter im Garten hat, darf zusätzlich eine Ermäßigung in Höhe von 31 Euro beantragen. Und bei nachgewiesener Nutzung weiterer Müllvermeidungs- oder Verwertungsmöglichkeiten kann sogar eine 20-Liter-Tonne pro Person im Haushalt genehmigt werden.

Für den Fraktionsvorsitzenden der CDU, Günter Helbig, ist das ein Schritt in die richtige Richtung: „Wir haben sogar die Hoffnung, dass die Müllgebühren weiter sinken werden, sobald in einigen Jahren die Verbrennungsanlage Asdonkshof abgeschrieben ist.“

Ganz anders sieht das bei den Abwassergebühren aus. Die Schmutzwassergebühr steigt vom kommenden Jahr spürbar an – von bislang 3,89 Euro je Kubikmeter auf 4,20 Euro. Beim Niederschlagswasser müssen die Bürger mit Mehrkosten von satten 20 Prozent rechnen. Dort steigt die Gebühr von 98 Cent je Quadratmeter bebauter oder befestigter Grundstücksfläche auf 1,19 Euro.

Dass die Lineg für den Löwenanteil der Abwasserkosten verantwortlich ist, wurde von Ausschussmitgliedern relativiert. „Klar ist das ein hoher Kostenfaktor, aber die Lineg hat in Alpen auch eine Menge gemacht“, sagte SPD-Fraktionschef Jörg Banemann. Michael Weis (FDP) wies auf die Verantwortung des Unternehmens hin: „Die Lineg nimmt die Grundlast auf. Das ist eminent wichtig bei Starkregenereignissen. Es ist eine ganz wichtige Arbeit, die dort geleistet wird.“

Ein weiterer Grund für die Gebührenerhöhung liege in einer neuen buchhalterischen Bewertung. „Ökologische Verbesserungsmaßnahmen führen zu Rückerstattungen und kommen somit dem Gebührenzahler zugute“, erläuterte Bürgermeister Thomas Ahls. Im Rahmen einer Prüfung habe sich herausgestellt, dass es sich dabei um investive Maßnahmen handelt, die dem Bürger nicht zugerechnet werden dürfen. Die Gemeinde habe aber die Möglichkeit, im kommenden Jahr eine Neuberechnung vorzunehmen. „Wenn sich daraus die Möglichkeit ergibt, werden wir die Gebühren wieder senken“, verspricht der Bürgermeister.

eingestellt von Thomas Hommen

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