Der Protest in Sachen Kiesabbau geht weiter, NRZ 08.12.2018
Erneut trafen sich Gegner des geplanten Kiesabbaus mit Politikern „Am Flughafen“ in Bönninghardt
„Jeder, der hier nach Bönninghardt kommt und dieses Gebiet sieht, das abgekiest werden soll, wird sofort erkennen, dass es keine geeignete Fläche für dieses Vorhaben ist“. Das betonte Stephan Haupt, Landtagsabgeordneter der FDP-Fraktion. Gemeinsam mit Bernd Reuther, Mitglied der FDP- Bundestagsfraktion, kam er gestern nach Bönninghardt, um sich die geplante Fläche „Am Flughafen“ anzusehen, die zum Abbau von der Kiesindustrie ins Auge gefasst wurde. Ihr Besuch wurde zudem für die offene Diskussion mit einigen unmittelbar betroffenen Anwohnern genutzt, vor deren Haustüren der Kiesabbau erfolgen soll.
„Es geht nicht nur um die direkten Probleme für die Anwohner, die dann plötzlich ein Loch vor der Haustür hätten“, sagt Ellen Rosemann, die „Am Flughafen“ wohnt. „Man muss auch an den Tourismus in der Gegend denken. Die Landschaft wird durch die vielen Löcher, die der Kiesabbau schafft, verunstaltet. Und wir, als Bürger, aber auch die Politik müsssen sich dafür einsetzen, dass der Niederrhein in seiner schönen Gesamtheit erhalten bleibt.“
Dass die Botschaft in der Politik angekommen ist, hat sich schon in den vergangenen Tagen gezeigt – denn die Alpener werden von den Fraktionsvorsitzenden der CDU, SPD, FDP und den Grünen in ihrem Protest tatkräftig unterstützt. „Selten waren wir uns als Politiker so einig wie in diesem Fall, dass wir den geplanten Kiesabbau in Bönninghardt verhindern wollen“, erklärte der FDP-Fraktionsvorsitzende Thomas Hommen. Auch die Prüfung einer möglichen Klage gegen den Kiesabbau geht voran. Bei der Sitzung des Kreisausschusses am Donnerstag informierte Landrat Ansgar Müller über das von der Stadt Kamp-Lintfort in Auftrag gegebene Rechtsgutachten, das die Rechtmäßigkeit der Kiespläne im noch aufzustellenden Landesentwicklungsplan untersuchen soll.
Nach aktuellem Stand werden sich neben dem Kreis Wesel auch Neukirchen-Vluyn, Rheinberg und Alpen an den Kosten des Rechtsgutachtens in Höhe von etwa 5000 Euro beteiligen, teilte der Landrat mit.
eingestellt von Thomas Hommen