Suche nach Energiespar-Strategien, RP 06.09.2022

Antrag der Alpener Grünen löste eine Debatte im Bau- und Planungsausschuss aus

Der nächste Winter kommt bestimmt, was man von den Gaslieferungen aus Russland nicht ohne Weiteres behaupten kann. Die Bundesregierung hat deshalb im Juni die zweite Stufe des Notfallplanes für Gas ausgerufen und die Europäische Union hat eine pauschale Einsparung von 15 Prozent in allen Ländern vereinbart.

Alpens Grüne nahmen dies zum Anlass, in einem Antrag zu fordern, Möglichkeiten zur weiteren Energieeinsparung in gemeindeeigenen Gebäuden, Liegenschaften und -Anlagen zu prüfen. Im Detail fordern die Grünen die Verwaltung dazu auf, Informations- und Sensibilisierungsmaßnahmen einzuleiten, wie zum Beispiel eine Ansprechstelle zur Energieeinsparung in der Verwaltung einzurichten, um Bürgerinnen und Bürger auf mögliche kurzfristige Energieeinsparpotenziale aufmerksam zu machen.

Des Weiteren wünschen sich die Grünen, dass die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen in der Gemeindeverwaltung entsprechend geschult werden. In der Sache stießen sie damit auf breite Zustimmung, nur bei der Umsetzung ernteten sie Bedenken. „Was Schulungen der Mitarbeiter betrifft, sehe ich Probleme. Da wir im Moment eine hohe Belastung in der Verwaltung haben, können wir das nicht leisten“, erklärte Bürgermeister Thomas Ahls.

Wie notwendig sofortige Einsparungen sind, machte der Verwaltungschef anhand des Schwimmvereins deutlich: „Aufgrund der stark gestiegenen Gaspreise wird der Verein Probleme bekommen. Wir werden den Schwimmbetrieb so nicht weiter aufrechthalten können. Und wenn wir die Mitgliedsbeiträge entsprechend anpassen, wird es zu Austritten kommen, dann haben wir nichts gewonnen.“

Für Markus Kellings (CDU) gehen Schulungen zum jetzigen Zeitpunkt ebenfalls zu weit, aber: „Der Antrag hat die richtige Zielrichtung, wir sollten den Bürgermeister damit beauftragen, Einsparpotenziale zu ermitteln.“ Die SPD ging einen Schritt weiter. „Wir sollten uns für öffentliche Gebäude eine Zielvorgabe setzen, wie viel Energie wir einsparen wollen. Das wäre eine zusätzliche Motivation“, so Wolfgang Zimmermann. Was die Einsparmöglichkeiten angeht, hat die FDP vor allem die Sportstätten im Blick. „Wie viel Energie dort verbraucht wird, ist vielen Leuten beim Duschen gar nicht bewusst“, sagt Stephan Gesthuysen. Zu den öffentlichen Gebäuden zählen auch die Schulen. Doch gerade die waren in den vergangenen zwei Jahren arg gebeutelt. Matthias Schuscik (Die Partei) forderte deshalb beim Thema Energieeinsparungen einen sensiblen Umgang mit den Lernstätten: „Die Schüler haben während der Pandemie genug Frostbeulen abbekommen.“

Deshalb will man zunächst abwarten, wie sich die pandemische Situation im Herbst entwickelt. Bis dahin wurde der Bürgermeister einstimmig beauftragt, Einsparmöglichkeiten in öffentlichen Gebäuden und Sportstätten zu ermitteln.

eingestellt von Thomas Hommen für die FDP-Fraktion im Rat der Gemeinde Alpen

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